Ausgangslage

Das Wegmühleareal ist eine erstmals 1275 erwähnte Mühle mit dazugehörigem Herrenhaus in Bolligen. Sie besteht im Wesentlichen aus dem Mühlengebäude von 1787 mit direkt anschliessendem Eisenbahnhangar und Güterschuppen, der dem Herrenhaus von 1669, den älteren Mühlengebäuden von 1613, sowie den Getreidesilos von 1930 und 1964. Seit März 2015 ist die Mühle stillgelegt. Die Gebäude befinden sich weiterhin im Besitz der Mühle Walther AG.
Die Geschäftsleitung der Mühle Walther AG beabsichtigt, das gesamte Areal neu zu überdenken, die denkmalgeschützten Gebäude sanft zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen, um auf dem Areal langfristig einen Ort des Zusammenlebens zu schaffen.
Im vorliegenden Workshopverfahren sollten neben der städtebaulichen Entwicklung der Entwicklungsmöglichkeiten vor allem hinsichtlich der zukünftigen Nutzung konkretisiert werden und daraus abgeleitet waren auch erste Wirtschaftlichkeitsberechnungen anzustellen.

Zielsetzung

Ziel war es, sowohl Varianten mit integralem Erhalt aller Bestandesgebäude sowie solche mit einem Teilabbruch zu prüfen. Der Nutzungsfächer sollte weit geöffnet werden, um damit eine belastbare Grundlage für ein Richtprojekt der Überbauungsordnung zu schaffen.

Verfahren

Die Aufgabenstellung der Entwicklung des Wegmühle Areals erfordert einen Prozess, der durch unabhängige Fachleute geführt und begleitet wird und schrittweise zusammen mit Direktbetroffenen (Grundeigentümer, Bevölkerung und Behörden) in eine Planungsstrategie mündet. Für den ersten Schritt in diese Richtung wurde das Modell der Testplanung im Sinne eines Simultanverfahrens gewählt.
Testplanung bedeutet, dass drei Planerteams parallel nach guten Lösungen suchten. Die Arbeit der Planerteams wird von einem qualitätssichernden Fachgremium begleitet. Alle am Verfahren beteiligten Stellen trafen sich zu zwei Workshops und einer Schlussveranstaltung. An den Workshops wurden die Ergebnisse der Teams besprochen, offene Fragen diskutiert und das weitere Vorgehen festgelegt. Alle involvierten Stellen waren gleichzeitig anwesend.
Von diesem Simultanverfahren erhält der Auftraggeber zwar noch kein Bauprojekt, jedoch qualitativ gute Empfehlungen für das weitere Vorgehen.