Burkard Bissig & Partner Architekten AG
Das Team schlägt vor, die identitätsbildenden Elemente des Areals beizubehalten und zu stärken. Im nördlichen Bereich zwischen Hauptgebäude, den Silos und der ehemaligen Kundenmühle schlägt das Team die Erstellung eines Neubaus vor. Die Platzierung dieses Gebäudes wird vom Gremium hinterfragt, wird damit doch die Zufahrt zu den Silos verbaut und es entsteht die Tendenz, den Eingang in das Areal zu verschliessen. Das Team schlägt zwei grossmassstäbliche, markante Neubauvolumen, parallel zur Worble verlaufend, sowie einen quer dazu liegenden Ersatzbau für das eine der beiden Gebäude aus den 1960er Jahren vor. Letzterer Neubau bildet aus Sicht des Beurteilungsgremiums keine überzeugende Einheit mit den beiden anderen Bauten.
Die Zufahrt für den motorisierten Individualverkehr in die Einstellhalle erfolgt über die Rörswilstrasse. Für Fussgänger führt der Weg vom Bahnhof durch das «Dörfli» in die neue Überbauung. Hier findet man verschiedene Plätze, die entlang der Gasse durch die Siedlung führen. Die Gasse führt direkt auf die Einfahrt in die Einstellhalle zu. Eine weitere Verbindung ab der Rörswilstrasse wird durch eine grosse Treppe zwischen dem Anbau am Hauptgebäude und der Fuhrhalterei ge-schaffen. Der darauffolgende Durchgang durch das Gebäude führt direkt in den Park. Der Mühlekanal soll möglichst sichtbar werden: Durch das Team wird vorgeschlagen, die vorhandene Überdeckung vielerorts zu entfernen. In den grosszügigen Park gelangt man entweder an den Si-los vorbei entlang der Worble, über die Gasse entlang des Hauptgebäudes oder über die grosse Treppe durch den Neubau.
Mit einer gastronomischen und kundenorientierten Nutzung des Hauptgebäudes soll der Eingang und Vorplatz als Aufenthaltsort aktiviert werden. Im Erdgeschoss wird ein Co-Working-Space vorgeschlagen und gemäss diesem Team ist die Integration von Wohnungen im Hauptgebäude denkbar. Die Flächen für Werkstätten, Co-Working o.ä. sollen von den Bewohnern selbst wie auch von externen Interessenten gemietet werden können. Generell wurde eine Maximierung der Wohnnutzung angestrebt. Die Wohnungen in den Neubauten sind primär zur Worble hin orientiert und sind auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet.
Das Projekt untersucht auf eindrückliche Art die Auswirkungen eines Massstabwechsels zwischen alt und neu. Obschon die bestehende Siloanlagen diesen Bruch teilweise bereits in sich tragen, wird das angebotene Bauvolumen in Bezug auf ein organisches Zusammenwirken der verschiedenen Anlageteile kritisch hinterfragt.